Grundsatzprinzipien interkultureller Kompetenz Teil 2
maart 22, 2013

Grundsatzprinzipien interkultureller Kompetenz Teil 2

2. Empathie (1)

Die berufliche Praxis zeigt, dass bei effektiver und erfolgreicher interkultureller Kommunikation Empathie die wichtigste Rolle spielt. Aber was versteht man unter Empathie?

Das Wort „Empathie“ kommt aus dem Altgriechischen und bezeichnete starke, leidenschaftliche Gefühle. In der Tat: Wer sich geängstigt, verärgert, gekränkt, traurig oder wunderbar glücklich fühlt, ist für „vernünftige“ Argumente nicht zugänglich. Wer über Einfühlungsvermögen verfügt, verzichtet deshalb darauf, seinem Gegenüber mit logisch unwiderlegbaren Argumenten seine Gefühle auszureden.

Dabei geht Empathie nicht zwangsläufig nur in Richtung Trost, Unterstützung bei Trauer und Sorgen, wie es häufig auf den ersten Blick verstanden wird. Empathie erstreckt sich vielmehr auf das weite Feld von “Verständnis”. Dazu gehört auch, außerhalb intimer Gespräche zwischen zwei Menschen, von denen einer vielleicht ein bestimmtes Problem beklagt, andere Menschen und deren Beweggründe im Alltag zu verstehen. Das impliziert in der Praxis zum Beispiel Verständnis für Eitelkeiten, persönliche Steckenpferde und bestimmte Verhaltensweisen wie Geltungssucht, Profiliergehabe, Rechthaberei, Überheblichkeit o.ä. zu haben. Mit Verständnis ist dabei nie zwangsläufig gemeint, dass Sie etwas auch gutheißen. Aber es macht im Sinne von Einfühlungsvermögen und der Wahrnehmung Ihrer Empathie durch den Anderen schon Sinn, dass Sie “verstehen” oder zu verstehen versuchen, was den anderen antreibt, motiviert und geprägt hat.Einfühlung heißt also, sich auf die Gefühle des anderen einzustimmen. Aber wie soll das gehen? Was einer denkt, kann ich vielleicht an seinen Worten erkennen – falls er sich offen äußert. Aber was er fühlt? Wie verstehe ich Empfindungen, die keiner von uns beiden in Worte fassen kann?

Eine weitere Hürde errichtet der Höflichkeitskodex unserer Kultur (2). Sie verfügt zwar über Rituale, im Trauerfall Betroffenheit und Beileid auszudrücken. Aber ohne sich auf die Gefühle des anderen einzulassen. Noch immer gilt: Wer seine Gefühle unverhüllt zur Schau stellt, zeigt Schwächen und ist verletzbar. Wir ziehen uns in Momenten der Unsicherheit in schützendes Schweigen zurück. Und haben Hemmungen, einem anderen, der seelisch leidet, mit unverfrorenen Fragen allzu dicht auf die Pelle zu rücken. Wir respektieren seinen seelischen Schutzwall und lassen ihn mit seinem Kummer allein.

Dennoch ist Einfühlung möglich. Da jeder von uns schon einmal Sorgen, Glück, Angst und Trauer gefühlt hat, sind wir in der Lage, diese Gefühle auch bei anderen zu verstehen. Das geht nur indirekt, da niemand direkt in einen fremden Kopf hineinsehen kann.

Es lohnt sich. Wem Einfühlung gelingt, der lindert seelischen Schmerz, verwandelt Zorn und Hass in Verzeihung und konstruktive Kraft, lässt Glück auf andere ausstrahlen. Empathie ist eine Waffe gegen Vereinsamung und für mehr Nähe. Das Verständnis, das wir anderen entgegenbringen, strahlt auf uns zurück, wenn wir selbst einmal Mitgefühl und Unterstützung benötigen.

Empathie fehlt typischerweise besonders häufig bei zwei Gruppen von Menschen, die regelmäßig glauben, auf Einfühlungsvermögen verzichten zu können. Die erste Gruppe umfasst die Art von Führungskräften, die ihre Interessen durch ihre legitimierte Macht, ihren Status und offiziell zugesprochene ihre Führungsrolle durchsetzen. Sie nutzen die ihnen zur Verfügung stehenden Belohnungs- und Bestrafungsmechanismen, statt sich wirklich in die Menschen hineinzuversetzen, mit denen sie in einer primär befehlsartigen Form umgehen. Die andere Gruppe von Menschen und Mitarbeitern, in denen sich regelmäßig besondere Defizite im Bereich der Soft Skills allgemein und im Bereich der Empathie konkret ausmachen lassen, besteht aus vorwiegend technisch ausgebildeten Menschen. Diese definieren sich und ihren Selbstwert häufig an ihrem fachlichen Know-how. Im Weltbild der “Techniker” oder “Techies” sind es primär Fachkompetenz, technischer Fortschritt und harte (technische) Fakten, welche den Erfolg ausmachen. Einige neigen dazu, die Rolle und Bedeutung von Soft Skills länger zu negieren, andere erkennen früher oder später, dass Fachwissen allein in einer ganzheitlichen Sichtweise nicht der alleinige Ausschlag gebende Faktor für Erfolg und Zufriedenheit im Berufsleben ist. Je mehr diese Erkenntnis dann fortschreitet, umso eher beginnen auch sie zu lernen, Empathie im Alltag durch hilfreiche mentale Veränderungen und den gezielten Einsatz passender Techniken zu nutzen.

(1) http://www.soft-skills.com/kommunikativekompetenz/empathie/einfuehlungsvermoegen.php

(2) http://egonet.de/ego/0602/art3.htm22-03-2013

About Professor C.J.M. Beniers

Prof. C.J.M. Beniers is a well known authority in the field of modern and international communication techniques. He developed the Six-Component-Model. This model enables companies, institutions and politicians to communicate and negotiate with counterparts from all over the world successfully. His career began as international manager at Philips and later he earned his doctorate as professor in communication. He has more than 35 years experience as manager and management trainer. Thus he knows both sides – theory and praxis – very well. As scientist, Prof. Beniers conducts frequently research in the field of intercultural communication. The results of his interesting research can be found in news articles, free pod casts, audio books and his E-books such as “Bridging The Cultural Gap.” Here, modern managers learn how to prepare for business meetings with people from different cultures; they acquire the techniques and tools to handle situations in times of crises successfully, master intercultural barriers, country-specific communication patterns, looking into personal cultural values & systems. Knowing all this, men can prevent cultural misunderstandings and misinterpretations – not only in business but also in private life.

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